Der Ökotourismus soll der Wirtschaftsentwicklung der Regionen Tatarstans beitragen.
Im Laufe der durchzuführenden Verwaltungsreform mit dem Ziel der eigenständigen wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinden, wird die Frage nach den alternativen Einnahmequellen immer aktueller.
Man kann Tatarstan gedanklich in drei geografische Industriezonen aufteilen: die im Nordwesten der Republik(Kazan, Selenodol'sk), im Nordosten(Naberezhnie Tschelny, Nizhnekamsk, Sajinsk, Elabuga, Mendeleewsk), und im Südosten(Al'metjewsk, Bugulma, Leninogorsk). In den sonstigen Teilen der Republik, die in dem Zentrum und Südwesten liegen, sind mehr agrarwirtschaftliche Elemente vorhanden. Die wirtschaftliche Orientierung hier kann nicht weiterhin einseitig bleiben, und man sollte angesichts der einmaligen Naturgegebenheiten, die neuen Wirtschaftsmethoden anwenden um den Regionen die Möglichkeiten zur vielseitigen Entwicklung der Infrastruktur zu gewähren und gleichzeitig die Umwelt nicht stören.
Angesichtsdessen wird nach Meinung vieler Wirtschaftsexperten der so genannte Ökotourismus eine richtige Richtung für die Entwicklungsstrategie für die oben genannten Regionen.
Bekanntlich stimuliert Tourismus vielseitig die Entwicklung der Infrastruktur, bringt neue Arbeitsplätze was seinerseits zu den höheren Steuereinnahmen führt.
Der Ökotourismus ist einer der am Schnellsten sich entwickelnden Sektoren der Tourismusbranche. Er unterscheidet sich positiv von den üblichen Tourismusarten durch den schonenden Kontakt des Menschen mit der Natur. Diese Art Erholung bedeutet vollkommene Loslösung von den alltäglichen Stressfaktoren, was durch den dauerhaften Aufenthalt in der freien Natur erreicht wird. Den Touristen werden verschiedene Kulturprogramme angeboten, u.a. : Wandertouren, Rundfahrten usw.
Zu den potenziellen Kunden zählen sowohl ausländische Touristen, die gerne die hier beheimatete Kultur und Traditionen kennenlernen, als auch die Einwohner der Republik.
Eine der aussichtsreichsten Bereiche ist der Agrartourismus, oder Urlaub auf dem Bauernhof, wie man es in Europa kennt. Agrartourismus ist vor ca. 20 Jahren in Italien entstanden, als die verarmten Bauern den Städteeinwohnern eine günstige Möglichkeit zur Erholung anzubieten angefangen hatten.
Aus Erfahrung anderer Länder kennt man inzwischen, dass Einbeziehung der Dorfeinwohner als Dienstleister in die Tourismusbranche einen positiven Effekt hat. Denn dadurch werden bessere Ergebnisse bei der Entwicklung der Infrastruktur in der Provinz erreicht, und es entstehen neue Arbeitsplätze.
Eine weitere Form ist esoterische Rekreation(zu Deutsch: Wiederherstellung). Darunter versteht man die Tourismusart, wo die Touristen ihren Urlaub in der Natur aber in den gewöhnlich komfortablen Hausbedingungen verbringt.
Man sollte bei der Realisierung solcher Vorhaben die Erfahrungen der bereits funktionierenden Urlaubsdörfer bei Moskau und Sankt-Petersburg berücksichtigen, die dank der vernünftigen Gestaltung keine schädliche Wirkung auf die Umwelt haben.
PAI(Wolgaer Antikrisen-Institut)
3 Oktober 2005